20. April 2024 – Wohneigentum ist in Deutschland so gefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das zeigt das ImmoScout24 WohnBarometer für das 1. Quartal 2024*. Stabile Zinsen und knappe Mietangebote lassen das Interesse am Immobilienkauf derzeit stark steigen. Die neuesten Zahlen und Analysen bestätigen diesen Trend und lassen aufhorchen.
Rekordnachfrage in Städten und Umland
Laut ImmoScout24 liegt die Nachfrage nach Wohneigentum deutschlandweit über dem Vorjahresniveau. Besonders beeindruckend sind die Zuwächse in den Metropolen mit satten +49 Prozent. Im Umland der Metropolen stieg die Nachfrage um stolze +31 Prozent, in den Städten sogar um +39 Prozent und selbst im ländlichen Raum ist ein Plus von +24 Prozent im Jahresvergleich zu verzeichnen. Damit ergibt sich ein klares Bild: Wer es sich irgendwie leisten kann, will raus aus dem Miet-Desaster und rein in die eigenen vier Wände – egal ob in der Metropole, in der Stadt oder auf dem Land.
Beispielsweise stieg die Nachfrage nach Wohneigentum laut ImmoScout24 im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg um satte 92 Prozent, im Landkreis Erding in Oberbayern um 90 Prozent, in Berlin um 33 Prozent und in München um 37 Prozent. Vier der zehn Landkreise mit deutlich größerer Nachfrage liegen den Angaben von ImmoScout24 zufolge in Bayern, je zwei in Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Preisentwicklung bei Neubauwohnungen
Die Angebotspreise für Neubauwohnungen sanken im 1. Quartal 2024 weniger stark als die Preise für Bestandswohnungen. Deutschlandweit sanken die Neubaupreise im Vergleich zum Vorquartal jedoch um 0,5 Prozent. Trotz dieser Rückgänge bleiben die Preise in einigen Städten auf einem hohen Niveau. Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Neubauwohnungen in mehreren Städten um über 5 Prozent. Diese Entwicklung zeigt eine variierende Marktdynamik und ein weiterhin angespanntes Preisniveau für Neubauwohnungen in Deutschland.
Abbau des Angebotsüberhangs
Laut ImmoScout24 verringert sich der Angebotsüberhang auf dem Immobilienmarkt bereits. Das bedeutet, dass verfügbare Immobilien schneller verkauft werden und die Preise weiter anziehen könnten.
Stabile Zinsen und Mietenkrise als Kaufanreiz
Ein wesentlicher Treiber des Immobilienbooms sind die stabilen Bauzinsen. Hinzu kommt ein zu geringes Angebot an Mietwohnungen. Einerseits steigen die Mieten kontinuierlich, andererseits ist das Angebot an attraktiven Mietwohnungen zu moderaten Preisen so gering, dass viele Menschen in ihren Wohnverhältnissen bleiben müssen, obwohl sich Ansprüche und Bedürfnisse längst verändert haben. Und nicht zuletzt spielt die steigende Inflation eine Rolle, da viele Menschen in Sachwerte wie Immobilien investieren, um ihr Vermögen zu sichern.
Chancen für Kapitalanleger
Für Kapitalanleger sind die Aussichten günstig. Die stabile Zinslage und die steigende Nachfrage nach Mietwohnungen machen Immobilieninvestitionen derzeit besonders attraktiv. Wer jetzt kauft, kann von steigenden Mieten und einer langfristig hohen Nachfrage profitieren. Besonders in Metropolen und deren Umland könnten Kapitalanleger von der Preissteigerung und der attraktiven Mietrendite profitieren.
Fazit
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien zieht wieder an. Kaufinteressenten sollten die aktuell günstigen Marktbedingungen für einen Immobilienkauf nutzen. Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten wieder vermehrt Kaufinteressenten auf den Markt drängen werden, was den Wettbewerbsdruck erhöhen wird. Experten warnen, dass eine fortgesetzte Verknappung des Angebots und steigende Preise den Zugang zum Immobilienmarkt für viele Menschen erschweren könnte, insbesondere für Erstkäufer.